Buchsbaumzünsler - bitte beachten!

Bei der Entsorgung bitte folgende Punkte beachten:

Von einer eigenen Kompostierung im Garten ist dringend abzuraten. Die für die Tötung des Buchsbaumzünslers benötigten Temperaturen können durch eine eigene Kompostierung nicht erreicht werden. Somit wird eine weitere Verbreitung durch die Lagerung des Schnittguts begünstigt.

 

Kleine Mengen von Schnittgut sollten in Plastiksäcken luftdicht verpackt über die Restmülltonne entsorgt werden.

 

Größere Mengen in Plastiksäcken luftdicht verpackt und direkt im MHKW in Weißenhorn anliefern.

 

Bei der Anlieferung unbedingt das Personal der Entsorgungsanlage informieren, dass Buchsbäume mit der Buchsbaumzünsler-Raupe angeliefert werden. Diese Abfälle

kommen in einen separaten Container oder können direkt in den Müllbunker aufgegeben werden.

Vorsicht bei einer Entsorgung auf Grünschnittsammlungen oder in Sammelstellen an Wertstoffhöfen! Durch die offene Lagerung des Schnittguts und den zu geringen

Temperaturen die bei der Lagerung erreicht werden, wird der Schädling nicht getötet und kann sich weiterverbreiten!

Im Zweifel sollte man die betreffende Entsorgungsstelle immer direkt kontaktieren und sich mit dem Personal vor Ort absprechen!

 

 

Grossansicht in neuem Fenster: Buchsbaumzünsler

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Buchsbaumzünsler

Der aus Asien eingeschleppte Buchsbaumzünsler (Cydalima perspectalis, Syn.: Diaphania perspectalis) ist inzwischen deutschlandweit verbreitet und aufgrund seines hohen Schadpotenzials ein gefürchteter Schädling.

 

Schadbild:

Die jungen Schmetterlingsraupen verursachen Schabefraß, die älteren Raupen fressen ganze Blätter und Triebe kahl. Auch die grüne Rinde der Zweige wird bis auf das Holz herunter gefressen, sodass ganze Zweige absterben. Befallene Pflanzenteile sind eingesponnen, in den Gespinsten hängen helle, grünliche Kotkrümel.

 

Biologie:

  • Die Raupen überwintern als Puppe in einem Gespinst zwischen den Blättern und schlüpfen im April.
  • Ab Mitte April beginnen die gefräßigen Raupen gut getarnt im Pflanzeninneren mit dem Blätterfraß.
  • Bei warmer Witterung entwickeln sich nach drei bis vier Wochen aus den Raupen die erwachsenen Falter.
  • Die Falter selbst leben nur ca. 8 Tage und legen in dieser Zeit bis zu 150 Eier an die unteren Buchsblätter.
  • Bereits nach drei Tagen schlüpfen die Raupen und beginnen sofort mit dem Fraß.
  • Durch die schnelle Entwicklung können bis zu vier Generationen pro Jahr entstehen.
  • Deshalb sind extreme Schäden und Ausbreitungsgeschwindigkeiten zu verzeichnen.
  • Bei unterlassener oder zu später Bekämpfung ist der Tod des Buchses unausweichlich.

 

Bekämpfung:

Um schon die ersten Larvenstadien zu erkennen, sind regelmäßige sorgfältige Kontrollen der Pflanzen, auch im Inneren, nötig. Als Bekämpfungsmaßnahme für den Haus- und Kleingarten empfiehlt der Pflanzenschutzdienst die Raupen abzusammeln und befallene Pflanzenteile mit eingesponnenen Nestern herauszuschneiden. Kleinmengen sollten in Plastiksäcken verpackt im Restmüll entsorgt, größere Mengen abgedeckt zur Müllentsorgungsanlage transportiert werden.

 

Bei auftretendem Befall ist der Einsatz zugelassener Pflanzenschutzmittel ratsam. Im Haus- und Kleingarten sind zur Bekämpfung der Raupen mehrere Wirkstoffe zugelassen. Das Bundesumweltamt empfiehlt dabei die im ökologischen Landbau zugelassenen Mittel auf Basis des Bakteriums ´Bacillus thuringiensis` (B.t. Mittel wie „Raupenfrei Xentari“ oder „Dipel ES“) Ende April zu spritzen.

 

Zu beachten ist neben dem Anwenderschutz, dass

  • die Pflanzen von außen und innen tropfnass eingesprüht werden
  • die Anwendung nur bei bedecktem Himmel erfolgt, da das Bakterium empfindlich auf UV-Licht reagiert.
  • bei der Anwendung des Bt-Mittels sollten mindestens 18 Grad Celsius herrschen, damit die Raupen aktiv genug sind und über ihre Fraßaktivität genügend Bakteriensporen aufnehmen.
  • diese Mittel nur gemäß der Packungsanweisung verwendet werden, also nicht häufiger als dort angegeben und nicht nach dem Motto "Viel hilft viel".

Auch das Bestreuen der Buchspflanzen mit Algenkalk scheint ein vielversprechendes Mittel zur Vermeidung und Eindämmung eines Befalls zu sein.

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